Johanna traf ich das erste Mal persönlich auf dem Designfestival State of Design. BERLIN, hatte aber bis dahin schon viel von ihr gehört und gesehen. Sie zählt zu den jungen estnischen Designer/Innen mit großem Zukunftspotential, wovon auch der ihr im Herbst 2016 geliehener Preis SÄSI für den besten estnischen Nachwuchsdesigner erzeugt.
Im Januar habe ich sie in ihr neuem Studio im ARS-Haus in Tallinn besucht, wo sie sich gerade gemütlich eingerichtet hatte. Das ARS-Haus ist eine Sehenswürdigkeit für sich – das ehemalige sowjetische Kombinat für Kunstprodukte beherbergte schon zur Sowjetzeiten zahllose Künstler und Designer aus verschiedenen Branchen. So ist auch heute das Haus besetzt mit Ateliers, Studios und Künstlerbüros gemischt mit monatlich stattfindenden neuen Ausstellungen, Performances und Workshops. Schon der Wegweiser im Flur hat mich stark beeinflusst, da es etwas Zeit in Anspruch nimmt, bis man den richtigen Gebäudeflügel, Etage und Tür findet:)
Johanna empfing mich mit einem breitem Lächeln, leckeren Keksen und vielen ihrer Prototypen, die sie sich zu jedem Produkt aus einem ihrer Schränke hervorgeholt hat, um den Weg von einer Idee zum fertigen Produkt zu verdeutlichen.
Sie bezeichnet sich selber als eine Designerin, die offen und ohne sich eingrenzen zu wollen auf der Suche nach neuen Ideen und Konzepten ist. Daraus sollen Produkte mit Geschichte und einem klaren Mehrwert für den Benutzer entstehen.
In Johannas Kindheit spielten die Modeshows, die sie zusammen mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen für die Nachbarschaft organisiert hat, eine entscheidenden Rolle. Die Stoffe borgten sie sich von der Mutter, die Textildesignerin war. Die fantasievollen Shows, auch wenn nur als lustiges Spiel gesehen, prägten Johanna stark und legten den Grundstein für ihre eigene Kreativität.
Nach dem Abitur ging sie zum Studieren nach London. Nicht Produktdesign, sondern Werbung, da sie die Schnittmenge von Business und kreatives Schaffen reizvoll fand. In der Zeit in London arbeite sie für eine Medienagentur mit weltberühmten Großkunden, hat viel über Professionalität und Schnelligkeit gelernt und zum Schluss das hektische Treiben für sich als doch zu stumpf empfunden. Weiter ging es nach Spanien, wo sie ein Studium in Produktdesign absolviert hat. Im Gegensatz zu der nordischen Schule in der Designausbildung, wo die Funktion allem anderen vorangesetzt wird, setzen die Spanier einen gleichwertigen Schwerpunkt auf die Kreativität – ein Produkt muss eine Idee mit sich tragen, einen Grund für die Schaffung kommunizieren und Emotionen erwecken.
Nach diesem Prinzip verfährt auch Johanna mit ihrem Label TAMMA DESIGN. Dabei hat sie keine spezifischen Vorlieben oder Vorgaben hinsichtlich Produkte, die sie schafft und Materialien, die sie verwendet. Was sie macht, ist, wie sie selber sagt: „conceptual design with great products that have a meaning and story behind to discover“ („Konzeptionelles Design mit großartigen Produkten, die eine Bedeutung und eine Geschichte zum Entdecken haben“).
Ihre ersten Produkte waren Halsketten und Armreife aus Kletterseilen, die sie bis heute erfolgreich unter dem Label JOTI KNOT verkauft. Idee dazu kam ihr, als eine Dozentin in Spanien eine Kette aus Seilen getragen hat. Sie fand den Halsschmuck sehr originell und spannend und ist nach dem Seminar sofort in einen Laden für Bergsteigerausrüstung gegangen, hat sich 5 Meter Neonkletterseil geholt und angefangen zu experimentieren.
Aus Kletterseilen macht sie auch andere Produkte. Im Baltic Design Shop findest du ihre Hängegarderoben aus Kletterseilen, die von der Nutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Optik her jedem Konkurrenzprodukt überlegen sind. Die Haken aus Kunstharz können leicht mit einer Hand höher und niedriger gestellt werden, die Haken sind so tief, dass mehrere Taschen, Jacken und Mäntel an einem Haken Platz finden. Die Garderobe kann auch problemlos und ohne großen Aufwand verkleinert werden.
Die Produkte, mit denen Johanna am meisten weltweite Aufmerksamkeit erzielt hat, sind jedoch die keramischen Leuchten in unüblichen Formen. Die Leuchten SOLID SPIN waren ihre Abschlussarbeit an der Universität in Spanien. Die Aufgabe war es, ein neues Produkt aus einem vorhandenen Alltagsgegenstand zu entwickeln. Johanna wählte dazu einen ganz normalen Frauenschuh, den sie schnell um die eigene Achse drehen ließ. Die Formen, die so entstanden sind, hat sie abfotografiert und in die Entwürfe zu Pendelleuchten übertragen.
Die Leuchten werden heute in Italien produziert, da die Formsprache so kompliziert ist, dass nur die besten Keramikwerkstätten der Welt dazu in der Lage sind, diese herzustellen. Die hochwertige Arbeit und das besondere Design schätzen vor allem Innenarchitekten, Restaurants und Hotels, aber auch designaffine Privatkunden.
Aktuell arbeitet Johanna an einer Indoor-Schaukel, die ihr Lieblingsmaterial Kletterseil mit Polstermöbelelementen und Sperrholz verbindet. Verspieltheit und Emotionen mit im Vordergrund, wird daraus wieder ein besonderes Produkt, das ich demnächst auch im Baltic Design Shop anbieten werde. Die Schaukel habe ich bei unserem Treffen mit großem Vergnügen getestet:)
Zu der Frage, was estnisches Design für sie ausmacht, meint Johanna, dass es schon eindeutig nordisch ist, doch mit ein bisschen Humor und einem besonderen Etwas. Sie wünscht sich mehr Farben und Fröhlichkeit in die Produkte von estnischen Designern, das schafft Emotionen und bringt einen zum Lächeln.
Auf meine obligatorische letzte Frage zu den drei Orten in Estland, wo ein designinteressierter Ausländer unbedingt hin müsste, empfiehlt sie einen Spaziergang in den Stadtteilen Kopli und Kalamaja in Tallinn, einen Besuch im Freilichtmuseum (für das ursprüngliche Alltagsdesign der Esten) und eine Besichtigung der vielen Gutshäuser in ganz Estland, um die schöne alte Möbel zu bewundern.
Mehr von Johannas Design findest Du HIER
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